Grundvoraussetzungen

Bevor mit Servermode gearbeitet werden kann, müssen innerhalb der OpaccERP-Installation diverse Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Dieses Kapitel ist als Leitfaden für die Erfüllung dieser Grundvoraussetzungen zu verstehen. In Abhängigkeit des Kundenprojektes können u.U. weitere Punkte auftauchen, welche in dieses Kapitel gehören, hier jedoch nicht explizit aufgeführt sind.

Ein Servermode-ServiceBus arbeitet ohne "Laufwerksmapping". Das bedeutet, dass die OpaccERP-Installation nicht über das gewohnte Schema "[Laufwerk]:\insyde" erreichbar ist. Stattdessen ergeben sich Zugriffspfade wie "D:\Daten\OpaccERP\insyde" oder "\\Server-1\OpaccERP\insyde".
Das ist für den reinen Betrieb kein Problem. In F-Scripts, Druckersteuerungen, Auswertungen, etc. muss dieser Umstand jedoch unbedingt berücksichtigt werden. Das führt dazu, dass bei bestehenden Installationen welche (auch nur teilweise) auf Servermode umgestellt werden sollen, viel Anpassungsarbeit notwendig ist. Diese Anpassungen sind im übrigen vor der Inbetriebnahme eines Servermode-ServiceBus durchzuführen, abzuschliessen und zu testen. Erst danach darf mit der Konfiguration, Installation und Nutzung eines Servermode-ServiceBus begonnen werden.

Einstellungen im OpaccOXAS Studio

Druckereinstellungen - Device
Umstellen des Device/Dateiname. OpaccOXAS Studio BC 98400 > Grundeinstellungen (pro OpaccERP Drucker)
Das Device muss in der Form \\Servername\Druckername eingetragen werden. Ein Device wie LPT2: oder LPT3: kann im Servermode nicht genutzt werden, da ein Applikationsserver in aller Regel nicht über direkt angeschlossene Drucker verfügt.
Beispiel:
98400_1.jpg
Wichtig
Wichtig
Stellen Sie sicher, dass der hier erfasste Device-Name dem Windows-Druckernamen entspricht. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch den Domänen-Namen.
Ohne Domäne: \\Print_Server\Drucker_Name
Mit Domäne: \\Print_Server.intra.local\Drucker_Name
Das korrekte Erfassen der Device-Namen ist wichtig! Wenn der Drucker aufgrund eines falsch hinterlegten Device-Namens nicht direkt gefunden wird, kann ein Druckvorgang bis zu drei Minuten dauern.
Druckereinstellungen - Spooler
Wird trotz der Umstellung des Device noch ein "Spooler Batch" benötigt, z.B. um Softfonts oder Makros auf den Drucker zu kopieren, so ist der Pfad zur Batch-Datei als "relativer Pfad" zu erfassen. BC 98400 > Grundeinstellungen (pro OpaccERP Drucker) > Button Drucker-Eigenschaften -> BC 98410 > Register Steuerung-1.
Beispiel:
98400_2.jpg
Druckereinstellungen - Vorgabe Textdateien
Der Pfad zu Textdateien ist als "relativer Pfad" zu erfassen. BC 98400 > Diverses.
Beispiel:
98400_3.jpg
Vorgaben Artikeltextblock und Artikelbilder
Der Pfad zu Artikeltextblöcken und Artikelbildern ist als "relativer Pfad" zu erfassen. BC 92900 - Diverses einrichten.
Beispiel:
92900.jpg
Vorgaben Adresstextblock und Adressbilder
Der Pfad zu Adresstextblöcken und Adressbildern ist als "relativer Pfad" zu erfassen. BC 91900 - Diverses einrichten.
Beispiel:
91900.jpg

Einstellungen Applikationsserver

Drucker
Wenn im Servermode gearbeitet wird und PDF-Dokumente ausgedruckt werden sollen ist zu beachten, dass alle verwendeten Drucker auf dem Applikationsserver installiert sein müssen. Das ist notwendig, weil für das Drucken von PDF-Dokumenten die entsprechenden Druckertreiber benötigt werden. Der Benutzer, unter dessen Account der Servermode-ServiceBus läuft, muss Zugriff auf diese Drucker haben.
Um die vorhandenen Möglichkeiten (z.B. Schachtsteuerung) nutzen zu können, sollte dieser Benutzer zudem über die Berechtigung Druck-Operaroren verfügen. (Das ist vor allem dann notwendig, wenn Sie mit Applikationen wie PdfPrint.exe arbeiten.)

Auswertungen

Auswertungen - Designtime (BC 84110)
Der Pfad zu der Vorlage einer Auswertung ist als "relativer Pfad" zu erfassen.
Beispiel:
84110_1.jpg
Erinnerung
Erinnerung
Falls nicht anders zu lösen, z.B. wenn die Vorlage ausserhalb der OpaccERP Installation liegt, ist der volle UNC-Pfad einzutragen. Beispiel: \\Datenserver\Vorlagen\Excel\KD-AD100.xlt

F-Script

Pfadangaben
Erinnerung
Erinnerung
In F-Script steht der Befehl «SYS(FULLPATH)» zur Verfügung. Dieser liefert den vollen Pfad auf die OpaccERP-Installation und kann in jedem Fall verwendet werden. Beispiele für die Rückgabe von «SYS(FULLPATH)»: O:\insyde\ oder \\SrvOO-DB\OpaccERP\insyde\
In den F-Scripts sind die Pfadangaben auf relative Pfade oder "FULLPATH" umzustellen.
Beispiel:
# Nicht mehr verwenden!
«WRITE(1:DIRECT \insyde\tx\art-mrtab.txt)»
#
# Write mit relativem Pfad
«WRITE(1:DIRECT ..\tx\art-mrtab.txt)»
#
# Write mit vollem Pfad auf die Installation (Empfohlene Variante)
«WRITE(1:DIRECT «SYS(FULLPATH)»tx\sch-mrtab.txt)»
Programmaufrufe - SYS(RUN...
Das Aufrufen von externen Programmen oder das Ausführen von "Konsolen-Befehlen" ist auf "FULLPATH" umzustellen. Weitere Informationen finden Sie in den Manuals: F-Script > Befehle > Systembefehle > SYS (Systeminfo) > SYS(RUN program)
Beispiel:
# Verschieben von Dateien über den Konsolenbefehl "move"
#
«SYS(RUN cmd /c move «SYS(FULLPATH)»tx\Textdatei.txt «SYS(FULLPATH)»\tx\test)»
#
# Starten einer Verarbeitung durch Aufrufen einer Batch-Datei über die Konsole.
«SYS(RUN start /b «SYS(FULLPATH)»IP\Tages_Endverarbeitung.bat)»
Schreiben oder Lesen von Dateien ausserhalb der OpaccERP Installation
Oft werden Dateien in Verzeichnissen ausserhalb der OpaccERP Installation abgelegt. Beispielsweise Schnittstellenfiles für Lager-Subsysteme. In diesen Fällen ist auf UNC-Pfad umzustellen. (UNC-Pfad zu den entsprechenden Verzeichnissen.)
Beispiel:
# Insyde Installation liegt auf O:\Insyde\
# Schnittstellenfiles liegen auf S:\Lager\Out\
#
# Nicht mehr verwenden!
«WRITE(1:DIRECT S:\Lager\Out\Ausgang.txt)»
#
# Write neu mit vollem UNC-Pfad!
«WRITE(1:DIRECT \\Server-Name\Freigabename\Lager\Out\Ausgang.txt)»
Keine F-Script Dialoge auf Serverseite
Wird im Servermode gearbeitet, können aus F-Script heraus keine Dialoge oder Abfragen angezeigt werden. Sämtliche Dialoge sind aus den F-Scripts zu entfernen. Um diese Umstellung zu erleichtern, können Sie im OpaccOXAS Studio BC 98216 die F-Script Dialoge ausschalten. Damit lassen sich die F-Scripts, welche noch über Dialoge verfügen, einfach identifizieren.
98216_1.jpg
Bei passiver Checkbox sind die F-Script Dialoge ausgeschaltet. (Keine Interaktion mit F-Script) Wird nun ein F-Script gestartet welches einen Dialog enthält, so wird eine entsprechende Fehlermeldung angezeigt. Der eigentliche F-Script Dialog wird unterdrückt, das F-Script wird aber trotzdem ausgeführt.
F-Script_Dialog_Error.jpg
Verwendung von SYS(SESSION)
Der Befehl «SYS(SESSION)» liefert die eindeutige BIZ-Session-Nr. innerhalb eines BIZ-Prozesses. Diese Session-Nr. wird innerhalb eines BIZ-Prozesses u.a. für das Erstellen von Files (Druckvorschau) verwendet. Beachten Sie, dass diese Session-Nr. im Servermode nicht für die eindeutige Identifikation einer OpaccERP-Anmeldung verwendet werden kann.
Gefahr
Gefahr
Für das Erstellen von eindeutigen File- und/oder Verzeichnisnamen ist dieser Befehl nicht geeignet und darf deshalb auch nicht verwendet werden.
Unter Umständen sind jedoch noch F-Scripts vorhanden, in denen der Befehl «SYS(SESSION)» verwendet wird. Entfernen Sie den Befehl «SYS(SESSION)» aus diesen F-Scripts und ersetzen Sie Ihn durch eine auf Ihre Anforderungen passende Logik. Beispielsweise indem Sie den Befehl «SYS(START_SESSION)» oder «SYS(GUID CREATE)» verwenden.

Accounting einrichten: Pfad für Transferdateien umstellen

Im OpaccOXAS Studio BC 98300 müssen die Pfadangaben für die Transferdateien (Debi und Kredi) auf relative Pfadangabe oder vollen UNC-Pfad umgestellt werden. Nachstehend ein Beispiel für relative Pfadangabe (bei Debitoren) und vollen UNC-Pfad (bei Kreditoren).
98300.jpg

OpaccERP auf UNC-Pfad umstellen

Die vorab beschriebenen Umstellungen/Einstellungen lassen sich jederzeit vornehmen. OpaccERP kann auch mit diesen Umstellungen im Workstationmode gestartet und genutzt werden. Damit der Servermode genutzt werden kann, muss OpaccERP auf UNC-Pfad umgestellt werden. Die Umstellung erfolgt durch das Erstellen des Files InsydeUncPath.cfg im Verzeichnis \insyde\ui\.
UNC_Config.jpg
Das File kann leer sein oder einen beliebigen kurzen Text enthalten. Die Konfiguration ist aktiv, sobald sich ein File mit Namen InsydeUncPath.cfg im Verzeichnis \insyde\ui\ befindet.

Installieren und Konfigurieren des Servermode-ServiceBus

Abhängig von der Grösse der OpaccERP-Installation (Anzahl User, Applikationspools, etc.) sowie der vorhandenen Server-Hardware (Anzahl verfügbare CPU-Cores, etc.) muss eine detaillierte Planung vorgenommen werden.
Es muss u.a. festgelegt werden, wie viele Servermode-ServiceBus Instanzen eingerichtet werden, welche Plugins aktiv sein sollen und wie die Zugriffsrechte auszusehen haben. Dazu kommt das Festlegen der Prozessor-Affinität über welche die Skalierung der CPU-Auslastung erfolgt.
Aufgrund der vielfältigen Anforderungen und der grossen Anzahl möglicher Konfigurationen, wird hier nicht im Detail auf Installation und Konfiguration eingegangen. Bitte planen Sie den Einsatz eines Servermode-ServiceBus mit unserer Systemtechnik.